9.11.2017   —   Hans Hegner

Heute vor dreizehn Jahren war mein Glückstag. Am 9. November 2004 habe ich mich in meinen Minnesänger Hans verliebt.
Das hat so ziemlich alles auf den Kopf gestellt. Ich konnte in eine neue Welt eintauchen.

Ich verdanke Hans die Musik, die ich heute mache. Aber auch die Begeisterung für englischen Folk, für Zeuhl und so vieles mehr. Ich verdanke ihm den Mut, mit der Musik, die mich begeistert, auf die Bühne zu gehen. Ich verdanke ihm aber auch menschlich sehr viel: Sanftheit und Gelassenheit – das hätte ich ohne Hans' Geduld vielleicht nicht gelernt. Hans hat mich ermuntert, unzählige Instrumente zu kaufen und zu spielen. Er hat mir alle Fragen zum Thema Minnesang beantwortet, mir das Mittelhochdeutsche nahegebracht und so viel Zeit gehabt zum Experimentieren.

Seit dem 10. Mai muss mein Leben ohne Hans weitergehen.

Ich vermisse die überschwängliche Begrüßung bei jedem Treffen. Ich vermisse die wunderbaren Gespräche über Menschen, über Politik und Gesellschaft, über Fachliches, über die Natur und über die Liebe – über alle Themen konnte er mit Verstand und unglaublich viel Zuverischt reden. Auch vermisse ich den reichen Schatz an Erinnerungen und Blödeleien, die wir beide miteinander teilten. Und die vielen Feiertage und Traditionen. Die beinahe täglichen Telefonate, die gemeinsame Vorfreude auf das Festival in Cropredy. Und heute an unserem Jahrestag hätten wir einander viel Zeit geschenkt und gefeiert.

Trotz aller Trauer bin ich auch zuversichtlich. In vielen Momenten spüre ich Hans' Nähe, freue ich mich über schöne Erinnerungen und das, was mir geblieben ist – vor allem die Musik, der Minnesang.

Mein Nachruf auf Hans steht auf folker.de

 

 

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